Buxheim, Geschichte

Einige Beiträge aus den früheren

Protokollbüchern des Vereines

20. Juli 1902: Gründungsversammlung

Um 4 Uhr wurde die Versammlung von dem Einberufer, Hr. Quirin Donaubauer eröffnet. Derselbe begrüßte die erschienenen  Veteranen, Krieger und sonstige Anwesende und gab hierauf Herrn Dier, Vorstand des Veteranen- und Kriegervereines Eitenshein das Wort:

Derselbe begrüßte die Erschienenen mit dem Vereinsgruße „In Treue fest“ und brachte in verständiger Weise die hohe Bedeutung und den Zweck der Veteranen- und Kriegervereine klar vor Augen. Nach eingehendem Vortrag machte obiger Hr. Dier die einzelnen Paragraphen der Statuten seines Vereines. Hierauf ergriff Hr. Habold, Vorstand des Veteranen- und Kriegervereines von Nassenfels das Wort und empfahl nochmals eingehends die Gründung eines solchen  Vereines.

Einberufer Quirin Donaubauer

Auf die Anfrage hin, ob genannter Verein gegründet werden soll, erklärten sich von den 52 Anwesenden sofort 51 bereit, als Mitglieder beizutreten. Der Vereinsname wird Veteranen- und Kriegerverein Buxheim. Als Statuten wurden die von Hr. Dier vorgebrachten mit einigen kleinen Änderungen angenommen. Nun wurde zur Ausschußwahl geschritten und zwar per Aklamation, aus welcher hervorging:

Vorstand:Quirin Donaubauer
Schriftführer:Xaver Schneider
Kassier:         Bonschab Mattäus
Ausschußmitglieder:Otto Schanz
Josef Schlamp
Josef Sterner
Ludwig Rucker
Alois Arnold
Georg Krieglmeier
Gründungsvereinsausschuss

Als Vereinsdiener wurde das Mitglied Josef Schlamp aufgestellt und eine Besoldung von 6 Mark gewährt. Nach der Ausschußwahl dankte Hr. Vorstand Donaubauer den beiden Herren Vorstand Dier und Habold für das Erscheinen und ihren klaren Ausführungen und brachte ein Hoch auf die beiden Vereinigungen aus. Den Schluss der Versammlung bildete ein Hoch auf den hohen Bundesprotektor, seiner kgl. Hoheit Prinzregenten von Bayern.

Sitzung 3. August 1902

Anwesenheit:

Betreff: 

Punkt 1:   

Punkt 2:           

55 Mitglieder

Abhaltung einer Fahnenweihe, Wahl eines Fähnrichs

wurde zur nächsten Sitzung vertagt, da zuerst eine Fahne gekauft werden sollte.

Fähnrich wurde Bartholomäus Schneider

Außerdem sollen drei Böller gekauft werden. Als Schussmeister wurde der Schäffler Ludwig Mayerhofer gewählt.  

Sitzung 24. August 1902:

Betreff:  

Festlegung der Fahnenweihe auf den 7.September 1902.

Aufnahme von Darlehen für Fahne und Böller, der Preis der Fahne beträgt 600. Mark

Statuten bei Beerdigung eines Mitgliedes: spielt Musik.

     

Fahnenweihe, 07. September 1902:

Bei der Fahnenweihe war die 6 jähr. Tochter Georgine des Ausschußmitgliedes Otto Schanz Fahnenbräutchen. Sie schenkte dem Verein das noch heute erhaltene Fahnenband. Es waren 11 Vereine beteiligt.

Fahnenband
Fahnenband

Sitzung 8. Febr. 1903:

Beschluss:

Im Fasching 1903 wurde der erste Veteranenball abgehalten, Der Eintritt wurde auf 50 Pfennige festgelegt und es konnten nur Vereinsmitglieder mit Angehörigen teilnehmen. Dem Vereinsmitglied Karl Faltenbacher (Schulmann) wurden nach § 3 der Krankenunterstützungskasse über 12 Wochen Unterstützung gewährt.

Sitzung 28. Juni 1903:

Beschluss:

Der Verein beteiligt sich mit Fahne auf freundliche Einladung durch Vereinsvorstand an der Primiz seines Bruders am 27. Juni, des H.H. Stanislaus Donaubauer.

Primiz Stanislaus Donaubauer

Sitzung vom 29. November 1903:

Beschluß:

Es wird eine Theaterveranstaltung und wieder ein Vereinsball abgehalten.

Sitzung 18. Juni 1905:

Einladung des Vereines zur Fahnenweihe des Oberländer Denkmalvereines Waakirchen; Teilnahme wurde wegen der weiten Entfernung abgesagt.

Weiterer Beschluss: Der Fähnrich bekommt bei Beteiligungen an Fahnenweihen, wo die Bahn zu benutzen ist, 3 Mark

Sitzung 2. Mai 1909:

Übernahme der Patenschaft für den königlichen Militärverein Tauberfeld zur Fahnenweihe am 06. Juni 1909 

Am 24. Dezember 1911 wurde eine Christbaumfeier abgehalten, Teilnehmer 40 Mitglieder

Sitzung  15. Dezember 1914:

Beschluss:     

Jedem Krieger der im Felde steht, wird ein Päckchen im Werte von 1.50 Mark übersandt

Sitzung 1920:

Beschluß:     

Der Witwe Maria Schmidt wurde zur Unterstützung aus der Vereinskasse 100. Mark gewährt.

Für die ausgeschiedenen Ausschussmitglieder Schanz, Rucker und Eislinger wurden Gamperl, Schlungerer und Marberger gewählt.

25 jähr. Gründungsfest am 14. und 15. Mai 1927:

Vorfeier am 14.5. welche durch das 8 stimmige Lied:

“Gebet für`s Vaterland”

unter Leitung des Herrn Hauptlehrers Schneider am Kriegerdenkmal seinen Anfang nahm. Hernach eine Ansprache durch Herrn Vorstand, dann Fackelzug durch die Ortsstraßen und abbrennen des Feuerwerks. Hernach bei Gasthof Bonschab Ehrenzeichenverteilung für 25 jähr. Mitgliedschaft an 26 Mitglieder. An Herrn Vorstand das Bundesehrenzeichen für 25 jährige Vorstandschaft.

Gründungsfest am 15. Mai:

Festgottesdienst vom Ortspfarrer Wiedemann, Festprediger, Stadtpfarrer Xaver Donaubauer. Fahnenbraut ist Walli Schlamp (Vogl), Begleiterinnen sind: Krescentia Kaufmann (Bäckerhansl) und Maria Schlamp (Schlampbauer). Festplatz war die Hofwiese. Es gab 6½ Hektoliter Freibier und spielten drei Musikanten. An dem 25 jähr. Gründungsfest nahmen 29 Gastvereine teil.

Sitzung am 19. März 1928:

Beschluß: Es wird eine Kleinkaliberabteilung gegründet.

Sitzung am 12. August 1928:

Beschluss: Quirin Donaubauer dankte als Vorstand ab. Er und H.H. Pfr. Wiedemann werden Ehrenmitglieder. Neuer Vorstand wird Raimund Schlungerer.

Sitzung am 10. Mai 1931:

Beschluss: Beteiligung an der Fahnenweihe des Jungmännervereines am 21. Mai. Die Fahnenweihe des Jungmännervereines war gut besucht, es wurde mit den Böllern des Verteranenvereines geschossen. Leider zerriss es bei der Ladung des Böllers diesen entzwei und unser Schußmeister, August Habermeier, trug Verletzungen davon. Nachdem die Versicherung sich dann weigerte, den Schaden bzw. die Kosten zu übernehmen, teilten sich der Jungmänner- und der Veteranenverein die Kosten von 70-. Reichsmark.

Versammlung am 21. Januar 1934:

Vorstand Schlungerer gab bekannt, dass es ab sofort die Pflicht eines jeden Bundesvereines ist, die Kyffhäuser Flagge zu kaufen und bei öffentlichen Veranstaltungen mitzuführen. Ebenso ist es Pflicht, das Tragen von Armbinden bei öffentlichen Auftritten des Vereines. Vermerk: (Die Kyffhäuserflagge und die Armbinden waren schon mit Hakenkreuzen versehen).Der Vorstand Schlungerer dankte 1935 ab und an dessen Stelle folgte Kamerad Josef Welser. Der Verein hatte nur noch 25 Mitglieder. Von der Bezirksbehörde wurde 1935 Johann Wanger als Bürgermeister eingesetzt.

Versammlung am 26. Januar 1936:

Die Versammlungen und Sitzungen des Vereines nahmen aufgrund der politischen Führung im Lande zunehmend ab und zum Schluss musste die Versammlung mit einem dreifachen “Sieg Heil “auf unseren Führer beendet werden.

Versammlung am 16. Januar 1937:

Die Versammlung musste mit dem deutschen Gruß “Heil Hitler” eröffnet werden. Für 25 jähr. Mitgliedschaft erhielten Vereinsführer Welser, Kassier Johann Vogl (Schmied) und Fähnrich Wanger Paul (Besenbeck) das Ehrenzeichen. Außerdem wurde die Gastwirtschaft Hirschberger als Vereinslokal ernannt. Die Versammlung entschied sich für den 20. Juni als Fest für das 35 jähr. Gründungsjubiläum des Vereines.

35 jähr. Gründungsfest am 20. Juni 1937:

Um 06.00 Uhr Weckruf durch die Festkapelle aus Gaimersheim und ab 08.00 Uhr Abholung der auswärtigen Kameradschaften an den Ortseingängen. Um 09.30 Uhr Aufstellung am Festplatz zur Kirchenparade. Den Festgottesdienst zelebrierte H.H. Pfarrer Mohr und Festprediger war der Garnisonsgeistliche Liebl aus Ingolstadt. Am Kriegerdenkmal wurde noch mit einem Liebera und dem Musikspiel vom “Guten Kameraden” der Gefallenen gedacht. Kameradschaftsführer Welser legte einen Kranz nieder. Es wurde noch das Deutschlandlied gesungen, dann war die Feier am Kriegerdenkmal beendet.

Anschließend erfolgte die Aufstellung zum Marsch zur Kriegschronikenthüllung auf dem Hauptplatz. Voran eine Trommlergruppe aus Ingolstadt, dann die Reitergruppe mit Josef Beck, Ulrich Weber, Raimund Marberger, Lorenz Husterer und der schon bejahrte Johann Wittmann in Friedensuniformen, folgend die übrigen Kameraden in Infanterieuniformen: Blauer Rock und weiße Hose.

Am Hauptmarkt fand dann die Chronikenthüllung statt und Vorbeimarsch an unserem Bezirksführer H. Major a.D. Moiß aus München. Der Festzug mit neun auswärtigen Vereinen zog noch durch die Dorfstraßen und endete dann am Festzelt auf der Hofwiese.

40 jähr. Gründungsfest am 31. Mai 1942:

Zum Gedenken des 40 jähr. Bestehens des Vereines wurde eine kleine Feier am Kriegerdenkmal abgehalten. Beteiligt waren die Vereine, Patenverein Eitensheim, Tauberfeld, Wolkertshofen, Nassenfels und Egweil. Kameradschaftsführer Welser hielt Rückblick und schilderte mit ergreifenden Worten das Werden und Fortbestehen der Kameradschaft. 61 Kameraden waren seit der Vereinsgründung verstorben und 7 Soldaten aus Buxheim hatten in dem z.Z. wütenden Krieg  schon ihr Leben lassen müssen. Nach der Feier versammelte man sich noch im Vereinslokal Hirschberger wo Reichspropagandawart Thierat aus Eichstätt einen Appell an die Anwesenden richtete. In den folgenden Jahren wurde jegliches Vereinsleben verboten und erst am 28. März 1953 trafen sich im Gasthaus Fischerwirt (Wendelin Schlupf) 23 Anwesende, wo Bürgermeister Wittmann die Versammlung eröffnete und zu einer Auflebung des Vereines ermunterte. Alle anwesenden Personen waren dafür und es wurde sofort ein Vorstand und ein Ausschuss gewählt. Als Vorstand wurde Josef Speth (Zipperler) gewählt. Das noch vorhandene Protokollbuch wurde vom früheren Vorsitzenden Josef Welser an Josef Speth übergeben. Als erste Bemerkung in dem Protokollbuch schrieb Josef Speth am 25. Juni 1953, dass mehrere Niederschriften nach dem 40 jähr. Gründungsfest (dies ist die letzte Eintragung) fehlen! Nach mehreren Beschlüssen und Sitzungen wurde dann festgelegt, dass am 15 August 1954 eine Fahnenweihe folgt.