An dem geschichtsträchtigen Soldatenfriedhof in Zell an der Speck findet jedes Jahr am Volkstrauertag eine Gedenkveranstaltung der Kreiskriegervereinigung Eichstätt-Land statt. Hier mussten am 25. April 1945 neunzehn junge Männer auf sinnlose Art und Weise ihr Leben lassen.
Zahlreiche Fahnenabordnungen und Kameraden der Kriegervereine aus der Umgebung sowie Kameraden des Standortes Neuburg und Gäste aus der Politik waren anwesend. Die Feier stand nicht nur im Gedenken an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege, sondern auch an den aktuellen Terror und die Gewalt in der Ukraine und in Gaza. Pfarrer Andriy Mykhaleyko segnete die Gedenkstätte. Er stellte heraus, dass er seit nunmehr zehn Jahren immer wieder von Krieg und Leid sprechen muss ohne deutliche Hinweise auf eine Beendigung der aktuellen Krisen. Er forderte von allen kleinste Angebote der Nächstenliebe und einen Aufbruch mit der Botschaft Jesu.
„Es gibt keinen Grund, einen Krieg zu verherrlichen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Kreiskriegervereinigung, Rupert Klinger. Vor den Gräbern gebe es keinen Unterschied zwischen den Nationen. Das Gedenken an die zahllosen Opfer sollte keine Tradition werden, sondern sei ein wichtiger Bestandteil des Lebens. „Das Bekenntnis zur Vergangenheit macht uns zu dem, was wir heute sind“, verdeutlichte er. Die auf der Prozessionsstange mitgeführte Patrona Bavariae sei ein Symbol für Frieden und Freiheit. Sie solle daran erinnern, wie wertvoll, aber auch zerbrechlich beides sei. „Solange wir in Zusammenarbeit mit Bürgern, Gemeinden, Politik und Vereinen dieses Gedenken am Leben erhalten, verhindern wir gemeinsam, dass extremes Gedankengut unsere Demokratie zerstört“, betonte er.
Bürgermeister Thomas Hollinger stellte fest, dass jeder Einzelne sich fragen müsse, wie wir unseren Anteil zum Frieden leisten könnten. „Wir müssen für den Erhalt des Friedens und der Demokratie jeden Tag kämpfen, dort mutig einschreiten, wo Mitmenschen Hilfe benötigen und niemals gleichgültig werden gegenüber menschlichem Leid“, urteilte er. Nur ein aktives Eintreten könne den Frieden bewahren. „Nie wieder“ hieße nicht nur, sich an die Vergangenheit zu erinnern, sondern dem Hass immer entschlossen entgegenzutreten.
Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier am Volkstrauertag von der Meilenhofener Blasmusik.