Kreiskriegerwallfahrt in Möckenlohe

Bei einer Gedenkstunde im Rahmen der Maiwallfahrt der Kreiskriegervereinigung gedachte Vorsitzender Andreas Husterer junior (hinten, Mitte) der Opfer von Krieg und Gewalt. Zu diesem Anlass wurde auch die Patrona Bavariae aus den Händen des Vorsitzenden der Krieger- und Soldatenkameradschaft Meilenhofen/Zell, Anton Schneider (rechts vorne), an Franz Fuchs vom Krieger- und Soldatenverein Möckenlohe übergeben. – Foto: Dominik Alberter

Mit ihrer alljährlichen Maiwallfahrt pflegt die Kreiskriegervereinigung Eichstätt-Land eine mehr als 50-jährige Tradition, die am vergangenen Wochenende in Möckenlohe ihre Fortsetzung gefunden hat. Bei der Zusammenkunft aller 17 Mitgliedsvereine samt Fahnenabordnungen am Kriegerdenkmal wurde der Opfer von Krieg, Terror, Gewalt, Verfolgung und Unterdrückung gedacht.

Vor Beginn zogen die Vereine unter musikalischer Begleitung der Blaskapelle Möckenlohe zum Friedhof, wo sie Pater Pius zu einer Gedenkstunde empfing. Dort begrüßte Franz Fuchs als Vorsitzender des Krieger- und Soldatenvereins Möckenlohe die zahlreich erschienenen Kameradinnen und Kameraden, den stellvertretenden Landrat Sven John sowie die beiden Ehrenvorsitzenden der Kreiskriegervereinigung, Heinz Reber und Franz Bayer.

Der Vorsitzende der Kreiskriegervereinigung, Andreas Husterer junior, ging in seiner Ansprache insbesondere auf das Ende des 2. Weltkriegs ein, welches sich am 8. Mai dieses Jahres zum 80. Mal jährte. „Am Ende waren mehr als 60 Millionen Menschen in Europa tot, sechs Millionen Jüdinnen und Juden ermordet, Millionen obdach- und heimatlos, verwaist, verwundet, hungernd und gebrochen“, zog Husterer eine tragische Bilanz der grauenhaften kriegerischen Auseinandersetzungen. Der Vorsitzende verwies aber auch auf die in den Menschen aufkeimende Hoffnung und Dankbarkeit, die Gefahr und alles Schreckliche überwunden zu haben. „Hoffnung ist auch ein Fundament unseres christlichen Glaubens, die uns zur Verantwortung befähigt.“ Nicht nur die politisch Verantwortlichen, sondern jeder Einzelne solle dem Grundsatz der Menschlichkeit folgen, anstatt der Logik der Angst nachzugeben.

Auch Bürgermeister Andreas Birzer gedachte im Namen der Gemeinde an die Opfer von Kriegen, und griff dabei einen pazifistischen Spruch seiner Jugendzeit auf: „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.“ Die Vorstellung eines Krieges, bei dem sich keiner bereiterklärt zu kämpfen, sei illusorisch. „Der Krieg kommt immer zu den Menschen, und auch uns in Europa ist die Gefahr seit mehr als drei Jahren sehr bewusst.“ In Deutschland merke man insbesondere wegen der großen Zahl an Geflüchteten die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts.

Neben den Kranzniederlegungen am Kriegerdenkmal fand auch eine feierliche Übergabe der Patrona Bavariae statt, die seit fünf Jahren als Wahrzeichen der Kreiskriegervereinigung auf der Prozessionsstange durch den Landkreis getragen wird und jedes Jahr an einen anderen Mitgliedsverein übergeben wird. „Sie gilt als Symbol für unser Engagement um Frieden, Freiheit und Demokratie und soll bei allen christlichen Festumzügen und Prozessionen mitgeführt werden“, so Husterer. Fuchs übernahm symbolisch die Heiligenfigur aus den Händen des Vorsitzenden der Krieger- und Soldatenkameradschaft Meilenhofen/Zell, Anton Schneider.

Nach einem feierlichen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt zogen die Vereine zur Möckenloher Dorfstubn, wo bei einem Frühschoppen die Kreiskriegerwallfahrt gemütlich ausklang.