Jährlich am Volkstrauertag wird der Soldatenfriedhof in Zell an der Speck eine Gedenkstätte, an der in würdiger Form und stellvertretend die Vielzahl der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege geehrt wird. Veranstaltet wird die Feier von der Kreiskriegervereinigung Eichstätt Land. Zahlreiche Fahnenabordnungen und Kameraden der Kriegervereine aus der Umgebung, sowie Kameraden des Standortes Neuburg und Gäste aus der Politik waren anwesend.
Pfarrer Andriy Mykhaleyko segnete die Gedenkstätte und die achtzehn Gräber. „Wir richten an diesem Tag den Blick in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft“, sagte er. Er erinnerte daran, dass bald jede zweite Familie in der Gemeinde von Kriegen betroffen war. „Hinter jedem Namen steht ein Schicksal und eine trauernde Familie.“ Wir müssten alles tun, damit sich solche Tragödien nicht wiederholten. Als Mahnung für die Zukunft müsse der Friede gepflegt werden und immer eine Bereitschaft zur Versöhnung vorhanden sein.
Kreiskriegervereinigung Eichstätt Land erinnert mit zahlreichen Fahnenabordnungen der vielen Opfer „Für die Jugend sind diese Ereignisse weit entfernt“, stellte Bürgermeister Thomas Hollinger fest. In der Welt gebe es wieder kriegerische Auseinandersetzungen mit vielen, auch zivilen Opfern. Alle Menschen müssten dafür eintreten, dass sich die Vergangenheit nicht wiederhole. „Friede, Freiheit und Menschenrechte müssen immer wieder neu errungen werden“, forderte er.
Der Vorsitzende der Kreiskriegervereinigung Eichstätt Land, Franz Bayer, sah dieses Gedenken als eine Verpflichtung für die Kreiskriegervereinigung, die sie auch in Zukunft erhalten wolle. „Das Fundament für Friede und Freiheit ist unsere Demokratie.“ Sie wäre der wichtigste Schutz gegen autoritäre Machtansprüche. Die Vereinigung hatte im letzten Jahr die „Patrona Bavaria auf einer Prozessionsstange“ eingeführt und bei der Feierlichkeit mitgeführt. Die Heilige steht für Frieden und Freiheit. Sie sollte immer daran erinnern, wie wertvoll, aber auch zerbrechlich Friede und Freiheit sein könnten. „Durch eine Zusammenarbeit von Bürgern, Politik und Vereinen würde das Gedenken am Leben gehalten und gemeinsam verhindere man damit ein extremes Gedankengut.“
Kränze wurden niedergelegt von Bürgermeister Thomas Hollinger und Edmund Graf für den Markt Nassenfels, Franz Bayer für die Kreiskriegervereinigung, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Bundeswehr. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Meilenhofener Blasmusik.



